Kurze Übersicht

Signal ist ein quelloffener, verschlüsselter Messenger, der von Edward Snowden, der EFF und der ACLU empfohlen wird. Mit standardmäßiger Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Nachrichten und Anrufe, minimaler Datensammlung und dem branchenführenden Signal-Protokoll setzt die App neue Maßstäbe für private Kommunikation auf allen Plattformen – komplett werbefrei und ohne Tracker.

Systemanforderungen

Funktionen

Ausführliche Beschreibung

Signal hat sich zum Goldstandard für sichere private Kommunikation entwickelt und wird von Sicherheitsexperten, Journalisten, Aktivisten und Whistleblowern weltweit vertraut. Das Signal-Protokoll, das die App antreibt, gilt als so sicher, dass es von vielen anderen Diensten übernommen wurde – darunter WhatsApp, Facebook Messenger und Skype. Der entscheidende Unterschied: Signal sammelt im Gegensatz zu diesen Diensten praktisch keine Nutzerdaten.

Die Philosophie von Signal ist radikal einfach: Datenschutz ist kein optionaler Modus, sondern die Art und Weise, wie Signal funktioniert. Jede Nachricht, jeder Anruf, jedes Mal – alles ist standardmäßig Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Signal kann Ihre Nachrichten nicht lesen, Ihre Anrufe nicht abhören, und niemand sonst kann das auch. Selbst bei behördlichen Anfragen kann Signal nur Telefonnummer, Registrierungsdatum und letztes Login herausgeben – mehr Daten existieren schlicht nicht auf den Servern.

Seit der Popularitätswelle während der George-Floyd-Proteste 2020 und der WhatsApp-Datenschutzkontroverse 2021 ist Signal exponentiell gewachsen. Die App bietet heute alle Features moderner Messenger: Gruppen-Chats, Voice- und Videoanrufe, Sticker, Stories, Reaktionen und mehr – alles ohne Kompromisse bei der Sicherheit. Die Desktop-App synchronisiert nahtlos mit dem Mobilgerät, Nachrichten können nach Ablauf eines Timers automatisch verschwinden, und das Sealed-Sender-Feature versteckt sogar Metadaten vor den eigenen Servern.

Einsatzgebiete: Ideal für alle, die Wert auf echte Privatsphäre legen – von alltäglicher Familienkommunikation über berufliche Gespräche bis hin zu sensiblen Recherchen von Journalisten. Besonders empfohlen für Aktivisten in repressiven Regimen, Anwälte mit Mandantengeheimnis, Ärzte unter Schweigepflicht und alle, die nicht möchten, dass ihre Kommunikation zu Werbezwecken oder durch Geheimdienste ausgewertet wird.

Lizenzierung: AGPLv3 (GNU Affero General Public License) – vollständig Open Source. Alle Komponenten (Mobile-Apps, Desktop-Client und Server) sind öffentlich auf GitHub einsehbar und unabhängig auditiert.

Weitere Informationen: signal.org | Support: Signal Support Center | Quellcode: GitHub/signalapp

Vergleichbare Linux‑Alternativen

Hinweis zur Auswahl: Signal bietet die beste Balance aus Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Feature-Umfang für die meisten Nutzer. Threema geht noch einen Schritt weiter beim Datenschutz (keine Telefonnummer), kostet aber Geld. Telegram punktet mit Features, aber schwächerer Standard-Verschlüsselung. Session ist für Anonymitäts-Puristen, Element für technisch versierte Teams mit eigener Infrastruktur. WhatsApp nur empfehlenswert, wenn Netzwerkeffekt wichtiger als Datenschutz ist.

Download & Installation

Website: signal.org | Quellcode: GitHub (Desktop) / GitHub (Android) / GitHub (iOS) | Support: Signal Support

Debian/Ubuntu

# Offiziellen Signal-Schlüssel hinzufügen
wget -O- https://updates.signal.org/desktop/apt/keys.asc | gpg --dearmor > signal-desktop-keyring.gpg
cat signal-desktop-keyring.gpg | sudo tee /usr/share/keyrings/signal-desktop-keyring.gpg > /dev/null

# Repository hinzufügen
echo 'deb [arch=amd64 signed-by=/usr/share/keyrings/signal-desktop-keyring.gpg] https://updates.signal.org/desktop/apt xenial main' | \
  sudo tee /etc/apt/sources.list.d/signal-xenial.list

# Signal installieren
sudo apt update && sudo apt install signal-desktop

Fedora/RHEL/CentOS

# Signal ist nicht in offiziellen Repos verfügbar
# Empfohlen: Flatpak-Installation (siehe unten)

# Alternative: Snap
sudo dnf install snapd
sudo snap install signal-desktop

Arch Linux

# Aus AUR installieren
yay -S signal-desktop
# oder
paru -S signal-desktop

# Alternativ: Flatpak oder Snap (siehe entsprechende Abschnitte)

NixOS

# Deklarative Konfiguration in configuration.nix
environment.systemPackages = with pkgs; [ 
  signal-desktop
];

# Oder imperativ installieren
nix-env -iA nixos.signal-desktop

openSUSE

# Via Flatpak (empfohlen, siehe unten)
# oder Snap
sudo zypper install snapd
sudo systemctl enable --now snapd
sudo snap install signal-desktop

Flatpak (distributionsunabhängig)

# Flatpak einrichten (falls noch nicht geschehen)
sudo apt install flatpak  # Debian/Ubuntu
# oder
sudo dnf install flatpak  # Fedora
# oder
sudo pacman -S flatpak    # Arch

# Flathub hinzufügen
flatpak remote-add --if-not-exists flathub https://flathub.org/repo/flathub.flatpakrepo

# Signal installieren
flatpak install flathub org.signal.Signal

# Starten
flatpak run org.signal.Signal

Snap (distributionsunabhängig)

# Snap installieren (falls noch nicht vorhanden)
sudo apt install snapd     # Debian/Ubuntu
# oder
sudo dnf install snapd     # Fedora
# oder
sudo pacman -S snapd       # Arch

# Signal installieren
sudo snap install signal-desktop

# Starten
signal-desktop

AppImage (portabel)

# Signal bietet derzeit keine offiziellen AppImages an
# Verwenden Sie stattdessen die native Installation, Flatpak oder Snap

Aus Quellcode kompilieren

# Abhängigkeiten installieren (Debian/Ubuntu)
sudo apt install git nodejs npm python3 build-essential

# Repository klonen
git clone https://github.com/signalapp/Signal-Desktop.git
cd Signal-Desktop

# Abhängigkeiten installieren
npm install

# Für Produktion bauen
npm run generate
npm run build

# Oder für Entwicklung ausführen
npm run dev

# Hinweis: Der Build-Prozess ist komplex und erfordert zusätzliche
# Konfiguration für Produktions-Builds mit Code-Signing

Empfehlung: Für die meisten Ubuntu/Debian-Nutzer ist die native APT-Installation ideal, da sie automatische Updates ermöglicht. Für andere Distributionen bietet Flatpak die beste Distribution-unabhängige Option mit automatischen Updates. Snap funktioniert ebenfalls gut, kann aber langsamer starten. Die AUR-Installation ist für Arch-Nutzer am bequemsten.

Weitere Plattformen:
Android: Google Play Store | APK-Download (direkt von Signal)
iOS: Apple App Store
Windows: Download (.exe Installer)
macOS: Download (.dmg)

Erste Schritte nach der Installation

Nach der Installation können Sie:

1. Mobile App zuerst einrichten: Signal Desktop erfordert eine verknüpfte mobile App. Installieren Sie zunächst Signal auf Ihrem Android- oder iOS-Gerät und registrieren Sie sich mit Ihrer Telefonnummer. Sie erhalten einen SMS-Verifizierungscode zur Bestätigung.
2. Desktop verknüpfen: Öffnen Sie Signal Desktop und scannen Sie den angezeigten QR-Code mit Ihrer mobilen App (Signal öffnen → Einstellungen → Verknüpfte Geräte → Gerät verknüpfen). Die Desktop-App synchronisiert dann Ihre Kontakte und Gruppen.
3. Profil vervollständigen: Fügen Sie ein Profilbild hinzu und erstellen Sie optional einen Benutzernamen (seit März 2024), um Ihre Telefonnummer vor anderen Nutzern zu verbergen. Passen Sie Datenschutzeinstellungen nach Ihren Wünschen an.
4. Sicherheitsnummer verifizieren: Für maximale Sicherheit verifizieren Sie die Sicherheitsnummern Ihrer wichtigsten Kontakte. Tippen Sie auf einen Kontakt → „Mehr“ → „Sicherheitsnummer ansehen“ und vergleichen Sie diese persönlich oder über einen zweiten Kanal.
5. Verschwindende Nachrichten aktivieren: Öffnen Sie einen Chat → Kontakt-/Gruppenname → „Verschwindende Nachrichten“ und wählen Sie einen Timer (30 Sek. bis 4 Wochen). Alle neuen Nachrichten löschen sich dann automatisch nach Ablauf der Zeit.
6. Backup einrichten: Auf Android aktivieren Sie unter Einstellungen → Chats → Chat-Backups ein verschlüsseltes Backup mit 30-stelliger Passphrase. Auf iOS erfolgen Backups automatisch über iCloud (optional deaktivierbar für maximale Sicherheit).

Hinweis zu Versionen: Signal aktualisiert sich auf den meisten Plattformen automatisch. Die Android-Version bietet alle Features, während die Desktop-Version einige mobile-spezifische Funktionen (wie Stories-Erstellung) nicht unterstützt. Signal erfordert für Desktop-Nutzung zwingend ein verknüpftes Mobilgerät – reine Desktop-Nutzung ohne Smartphone ist nicht möglich. Seit 2023 wurde SMS-Support auf Android entfernt, um sich vollständig auf verschlüsselte Signal-zu-Signal-Kommunikation zu konzentrieren.