Kurze Übersicht

Photoflare ist ein plattformübergreifender Bildeditor mit dem Ziel, leistungsstarke Funktionen mit einer sehr benutzerfreundlichen grafischen Oberfläche zu vereinen. Er eignet sich für verschiedenste Aufgaben und Nutzer, die einen schnelleren Workflow schätzen. Die Software bietet grundlegende Bildbearbeitungsfunktionen, Pinselwerkzeuge, Bildfilter, Farbanpassungen sowie erweiterte Features wie Stapelverarbeitung. Photoflare positioniert sich zwischen einfachen Tools wie MS Paint und komplexen Programmen wie GIMP.

Systemanforderungen

Funktionen

Ausführliche Beschreibung

Die Entwicklungsgeschichte von Photoflare ist bemerkenswert: Das Projekt begann als College-Projekt des Entwicklers Dylan Coakley, der zunächst eine GTK+-Version entwickelte. Mit finanzieller Unterstützung durch Blue Systems Ltd. wurde die Software in Qt neu geschrieben, was die plattformübergreifende Kompatibilität deutlich verbesserte. Die Community Edition ist vollständig Open Source und unter GPL lizenziert, während optionale Premium-Abonnements die Entwicklung unterstützen.

Positionierung im Markt: Photoflare füllt eine wichtige Lücke in der Linux-Bildbearbeitungslandschaft. Es ist leistungsfähiger als einfache Zeichenprogramme wie MS Paint, aber weniger komplex als GIMP. Diese Positionierung macht Photoflare ideal für Nutzer, die schnelle Bearbeitungen ohne steile Lernkurve benötigen. Die Benutzeroberfläche ist bewusst einfach gestaltet und erinnert an PhotoFiltre, wodurch Umsteiger von Windows sich sofort zurechtfinden.

Besondere Stärken: Die Stapelverarbeitung ist eines der herausragenden Features von Photoflare. Nutzer können hunderte Bilder gleichzeitig in der Größe ändern, Formate konvertieren oder Filter anwenden – eine Funktion, die man sonst nur in deutlich komplexeren Tools findet. Die Software startet extrem schnell und reagiert flüssig, selbst bei der Bearbeitung größerer Dateien. Die Qt-Basis sorgt für eine native Optik unter Linux, Windows und macOS.

Workflow und Bedienung: Photoflare bietet eine intuitive Benutzeroberfläche mit Werkzeugleisten am oberen Rand und Paletten für Farben und Optionen. Die meisten Funktionen sind selbsterklärend und erfordern keine Einarbeitung. Fortgeschrittene Nutzer profitieren von umfangreichen Tastenkombinationen für einen schnelleren Workflow. Die Software unterstützt Undo/Redo für alle Operationen, sodass Experimente ohne Risiko möglich sind.

Zukunftspläne: Die Version 2.0 befindet sich in Entwicklung und wird bedeutende neue Features bringen, darunter Layer-Support (Ebenen), ein verbessertes Formwerkzeug, MyPaint-Pinsel-Tool, Texteffekte und weitere professionelle Funktionen. Diese Updates werden Photoflare noch näher an vollwertige Bildbearbeitungssoftware heranführen, ohne die Einfachheit zu opfern.

Einsatzgebiete: Photoflare eignet sich perfekt für Blogger und Content-Ersteller, die schnell Screenshots bearbeiten müssen, Social-Media-Manager, die Bilder für verschiedene Plattformen anpassen, Fotografen für schnelle Korrekturen und Batchverarbeitung, Webdesigner für Icon- und Button-Erstellung, und Einsteiger, die grundlegende Bildbearbeitung lernen möchten.

Lizenzierung: Photoflare Community Edition ist freie Open-Source-Software unter der GNU General Public License (GPL). Der Quellcode ist auf GitHub verfügbar. Optionale Premium-Pläne bieten frühen Zugang zu Entwicklerversionen, Prioritäts-Support und die Möglichkeit, Feature-Requests einzureichen, sind aber nicht erforderlich für die vollständige Nutzung.

Weitere Informationen: photoflare.io | Quellcode: GitHub | Dokumentation: Docs

Vergleichbare Linux‑Alternativen

Hinweis zur Auswahl: Photoflare ist ideal für Nutzer, die mehr als MS Paint brauchen, aber GIMP zu komplex finden. Pinta ist die direkteste Alternative mit ähnlichem Funktionsumfang. Für professionelle Bildbearbeitung ist GIMP die bessere Wahl. Krita eignet sich für Künstler und digitales Malen. KolourPaint ist perfekt für absolute Basics. XnView MP ist ideal, wenn Bildverwaltung mit Bearbeitung kombiniert werden soll.

Download & Installation

Website: photoflare.io | Quellcode: GitHub | Dokumentation: Docs

Ubuntu / Linux Mint (via PPA)

# PPA hinzufügen
sudo add-apt-repository ppa:photoflare/photoflare-stable

# Paketlisten aktualisieren
sudo apt update

# Photoflare installieren
sudo apt install photoflare

Hinweis: Das PPA unterstützt Ubuntu 18.04 LTS und neuere Versionen sowie alle darauf basierenden Distributionen wie Linux Mint.

Debian 11/12/13

# DEB-Paket herunterladen (Beispiel für Debian 12)
wget https://launchpad.net/~photoflare/+archive/ubuntu/photoflare-stable/+files/photoflare_1.6.13-0+784~ubuntu22.04.1_amd64.deb

# Installieren
sudo dpkg -i photoflare_*.deb

# Abhängigkeiten korrigieren falls nötig
sudo apt-get install -f

Arch Linux / Manjaro

# Aus AUR installieren
yay -S photoflare

# Oder mit paru
paru -S photoflare

# Oder manuell via Git
git clone https://aur.archlinux.org/photoflare.git
cd photoflare
makepkg -si

Fedora

# Via DNF (in offiziellen Repos oder RPM Fusion)
sudo dnf install photoflare

# Alternativ: DEB zu RPM konvertieren mit Alien
sudo dnf install alien
wget https://launchpad.net/~photoflare/+archive/ubuntu/photoflare-stable/+files/photoflare_1.6.13-0+784~ubuntu22.04.1_amd64.deb
sudo alien -r photoflare_*.deb
sudo rpm -Uvh --nodeps photoflare-*.rpm --force

openSUSE

# Verfügbarkeit prüfen
sudo zypper search photoflare

# Falls verfügbar installieren
sudo zypper install photoflare

# Alternativ: Flatpak nutzen (siehe unten)

NixOS

# Photoflare ist nicht standardmäßig in nixpkgs
# Alternative: Flatpak (siehe unten) oder aus Quellcode kompilieren

# Empfohlene Alternativen in nixpkgs:
nix-env -iA nixos.gimp      # GIMP
nix-env -iA nixos.krita     # Krita
nix-env -iA nixos.pinta     # Pinta (ähnlich zu Photoflare)

Flatpak (distributionsunabhängig)

# Flatpak einrichten (falls noch nicht geschehen)
sudo apt install flatpak  # Debian/Ubuntu
flatpak remote-add --if-not-exists flathub https://flathub.org/repo/flathub.flatpakrepo

# Photoflare installieren
flatpak install flathub io.photoflare.photoflare

# Starten
flatpak run io.photoflare.photoflare

Empfehlung: Flatpak ist die beste Option für aktuelle Versionen und läuft auf allen Distributionen. Die PPA-Methode ist ideal für Ubuntu-basierte Systeme. Arch-Nutzer erhalten via AUR stets aktuelle Builds.

AppImage (portabel)

# AppImage von der offiziellen Website herunterladen
wget https://photoflare.io/downloads/PhotoFlare-1.6.13-x86_64.AppImage

# Ausführbar machen
chmod +x PhotoFlare-*.AppImage

# Starten
./PhotoFlare-*.AppImage

Aus Quellcode kompilieren

# Abhängigkeiten installieren (Ubuntu/Debian)
sudo apt install build-essential qt5-default libqt5svg5-dev \
  qttools5-dev qttools5-dev-tools libgraphicsmagick++1-dev

# Repository klonen
git clone https://github.com/PhotoFlare/photoflare.git
cd photoflare

# Kompilieren
qmake Photoflare.pro
make

# Installieren
sudo make install

Windows & macOS

Windows: Installer von photoflare.io/downloads/ herunterladen (64-bit EXE)
macOS: DMG-Image von der offiziellen Website herunterladen und Photoflare in den Programme-Ordner ziehen

Erste Schritte nach der Installation

Nach der Installation können Sie:

1. Grundfunktionen erkunden: Öffnen Sie ein Bild und probieren Sie die verschiedenen Werkzeuge in der Toolbar aus. Die meisten Funktionen sind selbsterklärend.
2. Tastenkombinationen lernen: Wichtige Shortcuts: Strg+O (Öffnen), Strg+S (Speichern), Strg+Z (Rückgängig), Strg+Y (Wiederholen). Eine vollständige Liste finden Sie in der Dokumentation.
3. Stapelverarbeitung ausprobieren: Unter Werkzeuge → Stapelverarbeitung können Sie mehrere Bilder gleichzeitig bearbeiten – ideal zum Skalieren von Fotoserien oder Konvertieren von Formaten.
4. Filter und Effekte testen: Das Filter-Menü bietet zahlreiche künstlerische und praktische Effekte. Experimentieren Sie mit verschiedenen Einstellungen!

Hinweis zu Versionen: Die aktuelle stabile Version ist 1.6.x (Stand 2025). Version 2.0 mit Layer-Support und weiteren Features ist in Entwicklung. Die Community Edition ist vollständig kostenlos und bietet alle Kernfunktionen. Premium-Abonnements sind optional und unterstützen die Entwicklung.