Kurze Übersicht

CopyQ ist ein plattformübergreifender Open-Source-Zwischenablage-Manager, der die Systemzwischenablage überwacht und deren Inhalte in anpassbaren Tabs speichert. Mit durchsuchbarem Verlauf, leistungsstarkem Skripting, Vim-ähnlichem Editor und Unterstützung für Text, HTML, Bilder und benutzerdefinierte Formate bietet CopyQ umfangreiche Funktionen für Power-User und Produktivitäts-Enthusiasten.

Systemanforderungen

Funktionen

Ausführliche Beschreibung

CopyQ hebt sich durch seine außergewöhnliche Flexibilität und Leistungsfähigkeit von anderen Zwischenablage-Managern ab. Die Software überwacht kontinuierlich die Systemzwischenablage und speichert automatisch jeden kopierten Inhalt in einem durchsuchbaren Verlauf. Im Gegensatz zu einfachen Clipboard-Tools bietet CopyQ eine strukturierte Organisation durch Tabs, umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten und ein mächtiges Skripting-System, das an die Bedürfnisse von Power-Usern angepasst ist.

Ein Alleinstellungsmerkmal von CopyQ ist die tiefe Integration mit dem Betriebssystem durch systemweite Tastenkombinationen und eine umfassende Kommandozeilen-Schnittstelle. Benutzer können benutzerdefinierte Befehle erstellen, die automatisch ausgeführt werden, wenn bestimmte Inhalte kopiert werden – beispielsweise kann Text automatisch formatiert, URLs in einem Browser geöffnet oder Bilder komprimiert werden. Der integrierte FakeVim-Editor ermöglicht Vim-Enthusiasten das Bearbeiten von Einträgen mit gewohnten Tastaturkürzeln.

Die aktuelle Version 13.0.0 (Oktober 2025) bringt wichtige Verbesserungen: Windows-Benutzer erhalten eine Auto-Start-Option direkt in den Einstellungen, die Synchronisation von Tabs mit Verzeichnissen umfasst nun auch Unterordner, und die Performance beim Filtern großer Tabs wurde deutlich verbessert. Unter Wayland wurde die Zwischenablage-Unterstützung in KDE Plasma 6.5 optimiert. Zudem speichert CopyQ große Datenelemente nun separat, was den Speicherverbrauch reduziert und mehr Einträge ermöglicht.

Einsatzgebiete: CopyQ eignet sich hervorragend für Entwickler, die häufig Code-Snippets wiederverwenden, für Schriftsteller und Content-Ersteller, die mit mehreren Textquellen arbeiten, für Designer, die verschiedene Grafiken verwalten, sowie für alle, die ihre Produktivität durch effizienten Umgang mit der Zwischenablage steigern möchten. Die Skripting-Funktionen machen CopyQ zur idealen Lösung für Workflow-Automatisierung.

Lizenzierung: CopyQ ist freie Open-Source-Software unter der GPLv3-Lizenz. Der Quellcode ist öffentlich auf GitHub verfügbar, und Beiträge der Community sind willkommen. Die Software ist vollständig kostenlos, und der Entwickler akzeptiert Spenden zur Unterstützung der weiteren Entwicklung.

Weitere Informationen: hluk.github.io/CopyQ | Community: GitHub Repository

Vergleichbare Linux‑Alternativen

Hinweis zur Auswahl: CopyQ ist die richtige Wahl für Power-User, die erweiterte Funktionen wie Skripting, Tabs, Verschlüsselung und plattformübergreifende Nutzung benötigen. Für einfache Anwendungsfälle und maximale Ressourcenschonung sind leichtgewichtige Alternativen wie Parcellite oder Clipman besser geeignet. Desktop-spezifische Manager wie Klipper (KDE) oder GPaste (GNOME) bieten die beste native Integration in ihre jeweiligen Umgebungen.

Download & Installation

Website: hluk.github.io/CopyQ | Quellcode: GitHub | Dokumentation: Read the Docs

Debian/Ubuntu

# Aus offiziellen Repositories installieren
sudo apt update
sudo apt install copyq

# Für die neueste Version via PPA (empfohlen)
sudo add-apt-repository ppa:hluk/copyq
sudo apt update
sudo apt install copyq

# Via Flatpak (falls verfügbar)
flatpak install flathub com.github.hluk.copyq

Fedora/RHEL/CentOS

# Mit DNF installieren
sudo dnf install copyq

# Alternativ via Flatpak
flatpak install flathub com.github.hluk.copyq

Arch Linux

# Aus offiziellen Repositories
sudo pacman -S copyq

# Oder aus AUR (für Development-Versionen)
yay -S copyq-git

NixOS

# Deklarative Konfiguration in configuration.nix
environment.systemPackages = with pkgs; [ 
  copyq
];

# Oder imperativ installieren
nix-env -iA nixos.copyq

openSUSE

# Mit Zypper installieren
sudo zypper install copyq

# Oder via Flatpak
flatpak install flathub com.github.hluk.copyq

Flatpak (distributionsunabhängig)

# Flatpak einrichten (falls noch nicht geschehen)
sudo apt install flatpak  # Debian/Ubuntu
flatpak remote-add --if-not-exists flathub https://flathub.org/repo/flathub.flatpakrepo

# CopyQ installieren
flatpak install flathub com.github.hluk.copyq

# Starten
flatpak run com.github.hluk.copyq

AppImage (portabel)

# AppImage herunterladen von GitHub Releases
wget https://github.com/hluk/CopyQ/releases/download/v13.0.0/CopyQ-v13.0.0-Linux-x86_64.AppImage
chmod +x CopyQ-*.AppImage

# Starten
./CopyQ-*.AppImage

Snap (falls bevorzugt)

# CopyQ ist derzeit nicht als Snap verfügbar
# Bitte nutzen Sie Flatpak oder native Pakete

Aus Quellcode kompilieren

# Abhängigkeiten installieren (Debian/Ubuntu)
sudo apt install cmake extra-cmake-modules git libqt5svg5-dev \
  libqt5x11extras5-dev libxfixes-dev libxtst-dev qttools5-dev-tools \
  qttools5-dev

# Repository klonen und bauen
git clone https://github.com/hluk/CopyQ.git
cd CopyQ
cmake -DCMAKE_BUILD_TYPE=Release .
make
sudo make install

Empfehlung: Für die meisten Benutzer ist die Installation über die nativen Paketquellen ihrer Distribution die beste Option. Ubuntu-Nutzer sollten das PPA nutzen, um die neueste Version zu erhalten. Flatpak bietet eine distributionsunabhängige Alternative mit automatischen Updates und ist besonders für neuere Systeme empfehlenswert.

Weitere Plattformen:
Windows: GitHub Releases (Setup & Portable) | Scoop (extras bucket)
macOS: GitHub Releases | Homebrew (brew install copyq)

Erste Schritte nach der Installation

Nach der Installation können Sie:

1. CopyQ starten: Doppelklicken Sie auf das Programmsymbol oder führen Sie copyq im Terminal aus. Die Anwendung erscheint als Icon im System-Tray.
2. Verlauf anzeigen: Klicken Sie auf das Tray-Icon oder drücken Sie die konfigurierte Tastenkombination (standardmäßig Strg+Umschalt+1), um den Clipboard-Verlauf anzuzeigen.
3. Einträge verwenden: Klicken Sie auf einen Eintrag im Verlauf, um ihn in die Zwischenablage zu kopieren und sofort einzufügen. Nutzen Sie F2 zum Bearbeiten oder Strg+N zum Erstellen neuer Einträge.
4. Tastenkombinationen anpassen: Öffnen Sie Datei → Einstellungen → Shortcuts, um globale Tastaturkürzel nach Ihren Bedürfnissen einzurichten.
5. Tabs erstellen: Organisieren Sie Ihre Zwischenablage-Einträge in thematischen Tabs (z.B. „Code“, „Texte“, „Bilder“) über das Tabs-Menü.
6. Befehle erkunden: Unter Datei → Befehle finden Sie vordefinierte Aktionen und können eigene Befehle für Automatisierung erstellen.

Hinweis zu Versionen: Die Versionsnummern von CopyQ in den Distribution-Repositories können älter sein als die neueste stabile Version. Für die aktuellsten Features und Bugfixes empfiehlt sich die Installation über PPA (Ubuntu), Flatpak oder direkte Downloads von GitHub. CopyQ wird aktiv entwickelt mit regelmäßigen Updates ca. alle 2-3 Monate.

Wayland-Hinweis: Unter Wayland kann es zu Einschränkungen bei der Zwischenablage-Funktionalität kommen. Für beste Kompatibilität wird X11 empfohlen. Unter KDE Plasma 6.5+ mit Wayland benötigen Sie die KGuiAddons-Bibliothek für volle Funktionalität.